Besser als erwartet hat das bhz den Wegfall des Zivildienstes weggesteckt. Die Freiwilligendienste Bufdi und FSJ seien sehr beliebt. Von 33 Plätzen sind derzeit 31 besetzt, davon 27 im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und vier im Bundesfreiwilligendienst (Budi). Weiterhin baue das bhz aber auch auf den Einsatz von ehrenamtlichen Helfern von denen es mittlerweile über 70 im gesamten bhz sind.
„lnklusion“ — eine neue Kultur des Zusammenlebens und der gegenseitigen Achtung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung — ist der Begriff, der diese Entwicklung zusammenfasst. Das Stichwort Inklusion mit Leben zu erfüllen, ist eine dauerhafte Aufgabe des bhz. „Wir dürfen nicht nur von Inklusion sprechen — sie ist eine Aufgabe, die sich der Gesellschaft jeden Tag aufs Neue stellt“, sagt der Vorstandsvorsitzende des bhz, Pfarrer Timmo Hertneck (Foto - links). „Es ist sozusagen die Überschrift über unserem Handeln.“ Beispielhaft für die vielfältigen Initiativen, die das bhz in diesem Zusammenhang gestartet hat, seien zwei Projekte genannt.
Das Projekt „Türkische Kultur und bhz Stuttgart“, das die Situation der Beschäftigten und Bewohner mit türkischem Migrationshintergrund in den Blick nimmt.
Das Projekt geht auf die spezifischen Bedürfnisse der Menschen mit Migrationshintergrund, die beim bhz beschäftigt sind, ein und versucht auch deren Angehörige zu integrieren. Kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede, in den Bereichen Wohnen, Freizeit und Arbeit, sollen benannt und entsprechende Empfehlungen ausgearbeitet werden.
Seit 2009 hat sich das bhz auf den Weg gemacht, den Gedanken der Inklusion auch auf dem Gebiet des Wohnens in die Tat umzusetzen. Ziel der Gesamtkonzeption „Neues Wohnen“ ist, für Menschen mit Behinderung Lebensbedingungen zu schaffen, die ihre Selbständigkeit und Individualität fördern und fordern.
Das neue Angebot im „Feuerbacher Balkon“, welches zwölf Menschen mit höherem Hilfebedarf selbständiges Wohnen ermöglicht, kann im September bezogen werden.
Das Gebäude, in dem das bhz fünf barrierefreie Wohnungen angemietet hat, liegt in der Mitte des neuen Wohnquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Feuerbach. Zwölf Menschen mit hohem Hilfebedarf werden hier zukünftig wohnen können. Sie erhalten die Betreuung, die ihre jeweilige individuelle Situation erfordert.
Das neue Angebot richtet sich an Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung, die zeitlich und örtlich orientiert sind und den Wunsch nach einer individuelleren Wohnform haben. Sie sind teilweise in ihrem Bewegungsspielraum eingeschränkt, benötigen daher Hilfestellung bei der Körperpflege und der täglichen Basisversorgung (Körperpflege, Anziehen, Essensversorgung) und soziale Betreuung. Auch bei verschiedenen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Wäscheversorgung, Zubereiten von kleinen Mahlzeiten oder Raumpflege ist Assistenz und Unterstützung gewährleistet.
Bisher haben Menschen mit hohem Hilfebedarf wenig Wahlmöglichkeiten bei Wohnangeboten. In der Regel sind sie auf klassische stationäre Wohnheime angewiesen. Getreu dem Motto „Wohnen, wo andere wohnen“ setzt der „Feuerbacher Balkon“ den Inklusionsgedanken um. Wer sich für diese Wohnform entscheidet, muss einen Teil der Verantwortung für seine Lebensgestaltung selbst tragen.
Weitere Informationen bei: bhz-Stuttgart e.V. * Heigelinstraße 13 * 70567 Stuttgart * Telefon 0711-715450 * Telefax 0711-7155656 * Email: info@bhz.de * Internet: www.bhz.de
Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Waldemar Herzog * PR-Wetterich)
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