Konzeptkunst

Wohin mit der Kunst

Einen lebenslangen Arbeitsplatz zu haben, gibt es so etwas noch? Das ist nur mit „vielleicht“ und einem „meistens doch eher nicht“ zu beantworten.

Zwei Fragen können auftreten, wenn man umziehen und sich auch noch räumlich verändern - manchmal sogar verkleinern - muss: „Wohin mit der Kunst (?) und „Welche Kunst überhaupt ist besonders passend?“

Idee und Antwort: * Die Konzeptkunst *

Schon in den 1960er Jahren entwickelte sich die Konzeptkunst. In ihr gilt die Idee oder die Definition des Kunstwerkes als das Element, welchem die Aufmerksamkeit gebührt und nicht das eventuell daraus entstehende Kunstwerk selbst. Es werden vier Grundprinzipien der Konzeptkunst zugrunde gelegt:

1. Kennt man die Idee, nach der ein Kunstwerk entstehen soll oder bereits entstanden ist, dann begreift man das Kunstwerk, ohne es selbst gesehen zu haben.

2. Das Prestigedenken soll wegfallen. Ein hoch dotiertes Kunstwerk zu besitzen, bedeutet eine Prestigesteigerung, weil damit belegt wird, das der Eigentümer desKunstwerkes sich finanziell gut steht, und damit soziale, kulturelle und wirtschaftliche Macht hat; ob der Eigentümer nun Kunstwissen besitzt oder nicht, wird dabei nicht hinterfragt.

3. Mit der Konzeptkunst soll versucht werden, ein Bewusstsein zu schaffen, das Kunst zu stark kommerzialisiert wird. Kunst soll nicht mehr nur noch als Ware gesehen werden; auch nicht als Ware, die wie eine Aktie handelbar ist: man kennt das Unternehmen nicht oder nicht genau genug, sondern nur den steigenden Wert der Aktie und genauso verhält es sich teilweise mit den Kunstwerken: man versteht das Kunstwerk nicht, hat keinen Bezug dazu, aber man kauft es, weil es vermutlich eine Wertsteigerung haben wird. Indem man die Idee zum Kunstwerk als das Kunstwerk überhaupt ansieht, soll dieses Verhalten unterbrochen werden.

4. Ist ein Kunstwerk definiert als Konzept oder Idee, so ist es letztendlich egal, aus welchem Material das Werk gemacht worden ist oder erst entstehen wird. Also, Konzeptkunst und Menschen, die öfter umziehen, passen demnach recht gut zusammen. Wie soll das gehen? Man kann es sich so vorstellen: Es wird eine limitierte Idee zu einem Kunstwerk erworben/gekauft, welches man selber auf - und abbauen kann. Hatte man zum Beispiel in den früheren Räumlichkeiten das Kunstwerk in Holz, baut man es, weil es nun besser passt, aus Gummi, Metallen oder Steinen – also aus anderen Materialien – passend für die neuen Räumlichkeiten wieder auf. Es kann auch Malerei sein, die von Wand zu Wand verschiedenfarbig - und vielleicht auch in anderer Höhe - aufgetragen wird. Kunst als Idee erworben, die mit umziehen und sich innerhalb ihrer Idee wandeln kann und darf, ist dadurch auch möglicherweise zukünftig Kunst bestimmend.

Dies ist also eine Idee, die als Idee schon zur Konzeptkunst gezählt werden könnte.

Autorin: Ingrid Wiche

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Weitere Informationen bei: Ingrid Wiche * (T)REIB-ART *  Bissinger Straße 56 * 73252 Lenningen * www.treib-art.de * Email: treib-art@t-online.de *

Konzeptkunst - Teil II folgt!

Inhalt: Vorstellung einiger Konzeptkünstler und des Vorläufers der Konzeptkunst des Dadaisten Marcel Duchamp.

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