Seit dem 19. Jahrhundert untersuchen Forscher die leidenschaftliche Höhenliebe von Katzen - eine Liebe, die bereits in ihrem genetischen Erbe verankert ist. Katzen sind vollkommen schwindelfrei, und schon in der siebten Lebenswoche perfektionieren sie den Aufrichtungsreflex - die halsbrechensche Drehung um die eigene Achse im freien Fall, die dafür sorgt, dass sie bei einem Sturz fast immer auf den Pfoten landen.
Das Ganze geschieht in weniger als einer halben Sekunde - so schnell, dass die Tiere dabei die Regeln der Physik außer Kraft zu setzen scheinen. Dies kann eigentlich nur mit hoch-komplexen Formeln erklärt werden, denn tatsächlich ermöglicht der Körperbau einer Katze beinahe das Unmögliche: Weil Knochen und Gelenke nur lose verankert und die Abstände zwischen den einzelnen Wirbeln vergrößert sind, ist ihr Skelett so biegsam, dass beide Körperhälften in entgegengesetzte Richtungen bewegt werden können. Katzen verlieren somit fast nie die Balance, und noch im Sprung gelingt es ihnen die Richtung zu ändern.
Rein physikalisch ist es damit nahezu unmöglich, dass eine Katze überhaupt stürzt. Im wahren Leben aber fallen sie natürlich doch und können sich trotzdem erheblich verletzen.
Studien zufolge überleben 90 % der abgestürzten Katzen einen solchen Fall. Sobald die Fallhöhe 30 Meter aber übersteigt, ist ihre Chance des Überlebens noch höher. Diese Tatsache, die kein anderes Tier so vorweisen kann, kann nur wissenschaftlich durch komplexe Formeln, wie Berechnungen, in denen es um maximale Fallgeschwindigkeiten, Luftwiderstände und die Erdbeschleunigung geht, erklärt werden.
Solche mathematische Aufgaben interessieren aber unsere „Schnurri“ nicht, auch nicht das Wieso und Warum. Sie sitzt gelassen auf ihrer Balkonbrüstung - genau dort, wo sie sein will! Völlig angst- und schwindelfrei!
Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Waldemar Herzog)
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