Die Steigerung der Energieeffizienz, sei neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien unabdingbar, so der Umweltminister. Im Ausbau des gekoppelten Erzeugens von Strom und Wärme in KWK-Anlagen lägen noch große Effizienzpotenziale beim Einsatz von Primärenergie, die mit solchen Anlagen bis zu 90 % genutzt werden könnte. Die Anwendungsmöglichkeiten seien überdies sehr vielfältig und reichten von Mikro-Blockheizkraftwerken bis zur Speisung großer Nahwärmenetze. KWK und Nahwärmenetze seien wichtige Bausteine für eine volkswirtschaftlich effiziente Umsetzung der Energiewende.
Bei der Nutzung in Wohngebäuden spricht sich Untersteller dafür aus, Besitzern die Möglichkeit einer einfachen und schnellen Prüfung anzubieten, ob ein Blockheizkraftwerk in ihrem Gebäude wirtschaftlich betrieben werden könne.
Franz Untersteller: „Ich finde den Gedanken ganz hervorragend, einen relativ einfachen BHKW-Check anzubieten. Mit diesem erhält ein Eigentümer für relativ wenig Geld eine erste Einschätzung, ob ein BHKW sinnvoll sein kann. Akzeptanz kann ein solcher Check dann finden, wenn er von neutraler Stelle angeboten wird. Dies könnte auch ein Betätigungsfeld für regionale Energieagenturen sein.“
Untersteller schätzt, dass in Baden-Württemberg der für eine erfolgreiche Energiewende notwendige Zubau an KWK-Anlagen bis zum Jahr 2020 etwa 1.000 MW elektrischer Leistung beträgt, die Hälfte davon sollten Anlagen mit weniger als 20 MW sein.
In diesem Zusammenhang kritisiert der Umweltminister erneut die Novelle des KWK-Gesetzes auf Bundesebene, die vom Bundestag Ende Mai beschlossen worden ist: „Wir hätten gerne stärkere Förderanreize für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung gehabt“, so Untersteller. „Ich bezweifle, dass das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 einen KWK-Anteil von 25 % an der Stromerzeugung zu erreichen, mit diesem Gesetzentwurf zu schaffen ist.“
Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (Waldemar Herzog * PR-UMBW)
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