12. Oktober 2012

Der VdK-Stammheim im Salzkammergut

Stuttgart: Auch in diesem Jahr unternahm der Sozialverband VdK Ortsverband Stuttgart-Stammheim mit über 30 Bürgern eine fünftägige Reise. Ziel war diesmal das Salzburgerland in Österreich.

Unter dem Motte „Lebe heute, denke an Morgen - Die Sorgen der Vergangenheit vergiss!“ begrüßte Gerd Frohard, der Vorsitzende des VdK-Stammheim, die Mitreisenden und gab das Startsignal.

 

Pünktlich am Freitag, den 5. Oktober 2012, um 6:30 Uhr, startete der „Bus-Kapitän“ der Wöhr-Tours Touristik seine fröhliche Fahrt, und so ging es über die Autobahn in Richtung München, vorbei am Chiemsee bis zum Königssee, wo die Reisegesellschaft mit dem Königseeschiff zur Insel St. Bartholomä, auf der es die weltberühmte Wallfahrtskirche zu besichtigen galt, hinübersetze.

Der Tiroler Hof, eine wunderschöne Hotelanlage im österreichischen Ski-Ort Flachau, welcher mit seiner exklusive Wohlfühl-Freizeitoase und exklusiver Küche die Gäste einlud, war dann die Start- und Zielunterkunft der nächsten Tage.

Der Radstädter Tauernpass, der schon vor 2000 Jahre benutzt wurde und dessen Passhöhe seit Jahrzehnten beliebt ist, glänzte mit seinem phantastischen Bergpanorama. Wenn es aber in dieser schönen Landschaft was zu kritisieren gab, war das leider das regnerische Wetter, und deshalb fiel im wahrsten Sinne des Wortes die Seilbahnfahrt zum Dachsteingebirge ins Wasser.

Das größte und schönste Seenhochplateau Europas, die Tauplitzalm in 1600 m Höhe mit sechs malerisch gelegenen Bergseen, wurde über die 10 km lange Tauplitzalmer Alpenstrasse mit ihrem einzigartigen Blick auf das Dachsteinmassiv erreicht und entschädigte alle für den verregneten Vortag. Die einstündige Fahrt mit dem „Bummelzug“ führte bei strahlendstem Sonnenschein zu den schönsten Aussichtspunkten dieser Bergwelt. Und ehe es nach Flachau zurück ins Hotel ging, konnten in der Dachstein-Destillerie „Madelberggut“ die köstlichen Früchte verkostet werden.

Der Höhepunkt am Abend war die Tanz- und Unterhaltungshow mit dem „Hias Kirchgasser“, der mit seiner Steirischen Harmonika die Stube (auch durch Mitwirken der anwesenden Gäste) zum Kochen brachte.

In der Festung Hohenwerfen informierten sich die VdK´ler über das Entstehen und die Geschichte dieser Burg, ehe es nach mehrstündiger Fahrt wieder zurück ins schwäbische Heimatland nach Stuttgart ging.

Alles in allem war es eine wunderschöne fünftägige Reise. Und wieder hat der VdK-Stammheim gezeigt, dass es sich lohnt, mit ihm zu reisen – also dann bis zur nächsten VdK-Veranstaltung.

Text, Foto und Video: POSITV-MEDIEN (Waldemar Herzog)

Überfordert die GEMA das Friedrichsbau Varieté-Theater in Stuttgart?

Stuttgart: Varieté-Theater, Clubs und Diskotheken kämpfen um ihre Existenz durch die  GEMA-Reform 2013.

Seit April 2012 geht ein Aufschrei quer durch die gesamte Kulturszene Deutschlands. Die GEMA hat eine radikale Tarifreform zum 1. April 2013 angekündigt, in der sie ihre Struktur von mehr als elf verschiedenen Tarifen auf nur wenige vereinfachen möchte. Diese neue Strukturierung würde jedoch für das Friedrichsbau Varieté-Theater in Stuttgart eine exorbitante Kostenerhöhung und einen großen bürokratischen Mehraufwand bedeuten. Die Zahl, die bei diesen neu kalkulierten Tarifen unterm Strich herauskommt, ist mehr als beunruhigend!

Betroffen von dieser neuen Reform sind deutschlandweit rund 15 feste Varietéhäuser, die ganzjährig bespielt werden. Dieses spezielle, traditionsreiche Genre innerhalb der Theaterbetriebe wird von der GEMA fälschlicherweise zwischen Gastronomie und Kultur angesiedelt.

Da hier Musik live und/oder von Tonträgern gespielt wird, sind die Varietés seit jeher GEMA-pflichtig und nun von der angekündigten Reform hart betroffen. Für das Friedrichsbau Varieté-Theater in Stuttgart hat die GEMA-Dependance vor Ort eine Musterrechnung für einen bespielten Monat unter der neuen Reform erstellt: die monatliche Gebühr würde sich auf rund 20.000 € belaufen, was einen Kostenanstieg von 400 % gegenüber der momentan entrichteten Pauschale bedeutet. Über dieses Ergebnis ist Gabriele Frenzel (Foto), Geschäftsführerin des Friedrichsbau Varieté-Theaters, erschüttert.

„Die GEMA ist als Institution natürlich wichtig, da sie die Interessen der Künstler vertritt“ so die Geschäftsführerin des Friedrichsbau Varieté „Im Umkehrschluss kann es jedoch nicht angehen, dass sie die Häuser, welche die Brotgeber eben dieser Künstler sind, in den Ruin treibt, das heißt in der Konsequenz, dass sich die GEMA ihres eigenen Kunden erledigt. Da wir jetzt schon hart am Limit kalkulieren, könnten wir uns unter den neuen Umständen nicht mehr am Markt behaupten.“

Eine solche Gangart sei somit langfristig gesehen nicht machbar. Es würde das Aus für ein Varietétheater bedeuten, das auf eine über hundertjährige Tradition zurückblickt, wo sich schon damals internationale Stars wie Josephine Baker oder Clown Grock die Klinke in die Hand gaben und das auch heute nicht aus Stuttgarts Kulturlandschaft wegzudenken sei. Das Friedrichsbau Varieté ist in der internationalen Showbranche eines der angesehensten Varietés überhaupt!

Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein Varieté-Theater von der GEMA tariflich wie ein Club oder eine Diskothek eingestuft wird. Schon allein, weil der Eintrittspreis einer Varietévorstellung etwa zu 80% aus Produktionskosten wie Künstlergagen besteht — Kosten, die eine Musikbar oder dergleichen nicht in diesem hohen Umfang entrichten muss. Zudem hat die Musik in einer Varietéaufführung einen ganz anderen Stellenwert als in einer Diskothek.

Grundsätzlich müsste für die Varieté-Theater ein eigener, auf dieses Genre angepasster Tarif entwickelt werden, der den derzeitigen GEMA-Status nicht überschreitet. Denn die Schmerzgrenze sei schon jetzt erreicht. Das Varieté ist ein Theaterbetrieb und als solcher müsste es auch eingestuft werden. Das Friedrichsbau-Varieté arbeitet in ihren Produktionen wie in einem Theater mit Script, Regiearbeit, Probenwochen, Bühnenbildern usw. Auch sei Varieté ein großes Experimentierfeld in der Avantgarde und Theaterszene.

Auf die daraus entstehenden Performances greift die Hochkultur mehr und mehr zurück, so Gabriele Frenzel weiter. Unter dem Vorwand. alles einfacher und gerechter zu gestalten, hat die GEMA wohl das Gegenteil erreicht. Die wirtschaftliche Belastbarkeit für die Kulturbetriebe muss, neben einer Differenzierung innerhalb der Tarifstruktur, in der neuen Reform dringend berücksichtigt werden.

Bleibt die Frage, ob das Friedrichsbau-Variete  in Stuttgart bestehen bleibt oder aufgrund der neuen GEMA-Gebühren seine Pforten schließen muss – dies wäre allerdings ein Schlag ins Kontor und muss verhindert werden! Hier ist die Stadt Stuttgart gefordert!

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-FBV * Waldemar Herzog)

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